Historisches

 
Die Herstellung von Lebkuchen hat in Nürnberg eine lange Tradition: Seit dem Mittelalter ist Nürnberg weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt für seine köstlichen
Lebkuchensorten.

Ruhm und Tradition als Lebkuchen-Metropole verdankt die Stadt nicht zuletzt seiner verkehrsgünstigen Lage. Am Kreutzpunkt vieler Handelswege und alter Gewürzstrassen gelegen, war Nürnberg der ideale Ort für die Lebküchnerei. Zudem saßen die Nürnberger Lebküchner durch die großen Bienengärten in den Wäldern rund um Nürnberg direkt an der süßen Honigquelle. Damit waren die Rohstoffe leicht verfügbar und die Absatzmärkte schnell erreichbar.

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts taucht in Nürnberg erstmalig die Bezeichnung “Lebkuchen” auf. In Rechnungsbüchern von 1395 wurde ein Lebküchner besteuert. Es muss schnell zu einer Spezialisierung der Bäcker gekommen sein, die in Nürnberg ausschließlich Lebkuchen herstellten. Dennoch war der Weg schwierig offiziell als Handwerkszunft anerkannt zu werden. Erst 1643 genehmigte der Rat der Stadt Nürnberg die Gründung einer eigenen Lebküchnerzunft.

Der Elisenlebkuchen nimmt eine ganz besondere Stellung unter den verschiedenen Lebkuchensorten ein. 

Der Legende nach haben die Elisenlebkuchen ihren Namen von einer Nürnberger Lebküchner-Tochter namens Elisabeth erhalten. Die Geschichte besagt, dass der Nürnberger Lebküchner seine Tochter sehr geliebt hat und sie sein Ein und Alles war, da seine Frau bereits an einer Krankheit gestorben war. Eines Tages erkrankte auch seine geliebte Tochter schwer.

Kein Arzt wusste Rat und der Lebküchner war der Verzweiflung nah. In seiner Not dachte er an ein ganz besonderes Heilmittel. Als Lebküchner wusste er um den Wert der orientalischen Gewürze und somit stellte er für seine Elisabeth einen ganz besonderen Lebkuchen her. Er verwendete nur die hochwertigsten Zutaten. Und tatsächlich kam Elisabeth wieder zu Kräften und wurde gesund.

Der Legende nach wurde der Elisenlebkuchen nach Elisabeth benannt. Doch egal, woher der Name nun wirklich kommt und ob die Legende wirklich so passierte, die Elisenlebkuchen sind ein Hochgenuss. Noch heute dürfen die Elisenlebkuchen maximal 10% Mehl enthalten und müssen mind. 25% Nussanteil haben. Die Gewürze Zimt, Nelken, Koriander, Piment, Muskat, Ingwer und Kardamom sorgen für das typische Lebkuchenaroma.

 

Bis heute ist die Tradition der Lebkuchenbäckerei in Nürnberg lebendig. Trägt ein Produkt die Bezeichnung “Nürnberger Lebkuchen” ist dies die Garantie dafür, dass der Lebkuchen auch in Nürnberg hergestellt wurde.
Seit 1996 ist die Marke “Nürnberger Lebkuchen” europaweit geschützt.